In Zeiten der Trauer sollte Platz sein die Verstorbenen mit Respekt und Würde zu verabschieden.
Respekt, Würde, Liebe und schöne Erinnerungen: Wir wollen Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Verstorbenen diesen Abschied geben.
Dazu gehören Regeln, die Sie als Angehörige einhalten sollten.
Gesellschaftlich gesehen sind dies eher Richtlinien, die sehr wichtig sind für die Hinterbliebenen, Ihren Freunden und Verwandten oder für die Bestatter. Der Fokus in diesem Beitrag steht daher vollkommen im Sinne, den gebürtigen Respekt an das erfüllte Leben der Verstorben zu zeigen.
Ablauf einer Beerdigung
• Eine Beerdigung startet mit einer Trauerfeier. Diese findet entweder in der Friedhofskapelle oder in einer nahen gelegenen Kirche statt. Je nach Beisetzung, aber auch in anderen Orten, Beispiele hier sind Seebestattungen oder Beisetzung in einem Friedwald. Wichtig hier ist es früher anwesend zu sein: erscheinen Sie ungefähr 20 – 30 Minuten vorher. Die vorderen Reihen während der Trauerfeier sind für die Familienangehörigen und den Trauerredner reserviert. Neben dem engsten Kreis an Freunden und Verwandten, gehören auch Nachbarn und Kollegen zu den Trauernden. Seien Sie sich dem bewusst und wählen Ihren Platz entsprechend.
• Der Trauerzug zum Grab beginnt nach der Trauerfeier. Hierbei geht der Pfarrer mit den Urnen- oder Sargträgern voran. Dahinter folgen die Familie und die engsten Angehörigen, zum Schluss die Trauergemeinde. Am Grab wird vor der Beisetzung je nachdem ein kleines Gebet oder eine kurze Ansprache gehalten. Nach der Beisetzung können Sie entweder Blumen, Blumenblätter oder Erde auf den Sarg oder die Urne legen. Die Symbolik kommt aus dem christlichen Glauben, dass wir nach dem Tod zurück zu Erde werden und wieder auferstehen. Hier dürfen Sie den Hinterbliebenen auch ausdrücklich Ihre Anteilnahme mitteilen.
• Der Leichenschmaus, oder auch Beerdigungskaffee folgt auf nach Beisetzung. Entweder bei den Angehörigen zu Hause oder in einem bereit gestellten Lokal. Sie entscheiden selbst, ob Sie daran teilnehmen möchten oder nicht, da es im Normalfall keine besondere Einladung dafür gibt. Symbolisch dient es den Trauernden beizustehen und in glücklichen Erinnerungen an den Verstorbenen zu schwelgen.
Die Farbe Schwarz ist die traditionelle Farbe der Trauerkleidung in westlichen Ländern. Es ist nicht nur die Farbe der Trauer, sondern zeugt auch von Respekt dem Verstorbenen gegenüber. Üblich ist ein schwarzer Anzug mit weißem Hemd für die Männer und schwarze Kleider, Röcke und Blusen für die Frauen. Der Trend lässt zu, dass die Kleidung etwas lockerer sein darf. Mittlerweile sind, generell dunkle Töne und Farben so wie passende Jacken und Hemden Kombinationen angebracht. Wichtig ist dabei das die direkten Hinterbliebenen kein Problem damit haben.
Farbenfrohe Kleidung, oder lockere T-Shirts mit unangebrachtem Aufdruck, genauso wie kurze Röcke und offene Dekolletés sind ein großes No-Go.
Das Konzept des Todes ist für Kleinkinder und Kinder schwierig zu verstehen. Versuchen Sie Ihr Kind für die Zeit zu Hause oder in Einrichtungen betreuen zu lassen. Für Kinder, die in einem direkten Zusammenhang zu den Verstorbenen stehen, sollten die Möglichkeit eines letzten Abschieds gegeben sein. Auf Fragen und eine gewisse steigende Ungeduld der Kinder sollten sie jedoch gefasst sein.
Es ist zuerst einmal ist es nicht schlimm, nicht erscheinen zu können. Möchten Sie den Hinterbliebenen dennoch gerne Trost spenden, sollten Sie das überlegt ausdrücken. Beileidsbekundungen sind stark abhängig vom Verhältnis zwischen einem selbst und den Angehörigen. Mit einer engen Beziehung darf die Bekundung sehr persönlich sein. Ist die Beziehung jedoch nicht so vertraulich, sollten Sie auf eine förmliche Version zurückgreifen. Es ist möglich Bekundungen per Telefon, Post oder E-Mail zu übermitteln. Bekunden Sie Ihre Anteilnahme nicht über die sozialen Medien.
Einige Dinge sind schon bei anderen Anlässen gesellschaftlich unerwünscht. Besonders bei einer Beerdigung, die von Natur aus eine große Belastung für die Hinterbliebenen bedeutet, sollte daher darauf Acht gegeben werden, diese Dinge strikt zu unterlassen. Dazu gehören:
• Das Rauchen auf dem Friedhof oder während des Trauerzuges.
Sie können sicherlich verstehen, dass die eigenen Bedürfnisse wie das Rauchen einer Zigarette in den Hintergrund treten, wenn die Trauer der Angehörigen am höchsten ist. Es strahlt Respektlosigkeit aus, die eigenen Belange vor den Kummer der Trauergemeinde zu heben. Der Friedhof geheiligter Boden, dass sollte dabei mitbedacht werden. Falls Sie nicht bis an das Ende der Beerdigung warten können, verlassen Sie bitte das Gelände oder entfernen Sie sich aus der Sichtweite der Gemeinde. Falls Sie selbst nicht rauchen, weisen Sie gerne darauf hin, wie unhöflich es ist, die Trauerfeier auf diese Weise zu stören.
• Zu unserem Alltag gehören Handys und Smartphones mit dazu und sind daher schwer wegzudenken, auch bei einer Beerdigung. Dieselben gesellschaftlichen Regeln wie im Kino, einer Präsentation oder Messe sind dennoch gültig. Das Handy bitte ausschalten oder mindestens auf Stumm stellen. Anrufe, Spielereien oder das Texten mit dem Handy zeugen von einem Desinteresse dem Verstorbenen gegenüber. Es ist unhöflich sich so den Hinterbliebenen, dem Geistlichen und dem Trauerredner zu präsentieren, zusätzlich zur ausgelösten Irritation eines plötzlichen Klingeltons.
Die richtige Etikette und gepflegtes Aussehen sind bei einer Beerdigung mehr als angebracht. Verzichten Sie daher, wenn möglich, auf Turnschuhe und lockere Kleidung. Lassen Sie bitte Kaugummis zu Hause und unterlassen Sie das Reden während der Trauerfeier. Dafür ist das Trauermahl am Ende einer Beerdigung gedacht. Es ist nicht nur den Hinterbliebenen und den Verstorbenen gegenüber angebracht, sondern vor allem den Bestattern. Eine respektvolle Trauerfeier, bedeutet eine respektvolle Verabschiedung für die Toten. Gedenken Sie an dem Tag der Beisetzung daher weniger an sich und mehr an den Geliebten, Freund und Kollegen, der die Welt verlässt.